Skulpturenweg Freilassing / September 2024 – September 2025
Archiv des Autors: Gregor Pokorny
PANTA RHEI
Črna na Koroškem / UmetnoST.KunST > PANTA RHEI
PANTA RHEI / UmetnoST.KunST-2024
Panta rhei / Črna na Koroškem
Der Hochwasser führende Fluss hat das selbstredende Material angeschwemmt. Das gefertigte Objekt stellt sich als Teil eines größeren Objektes dar. Ein Artefakt dessen Zweck rätselhaft bleibt. Elementare Kräfte der Natur beherrschen zu hoffen, ohne deren Wirken es keine Evolution gibt, gleicht einem Wahn. Glauben wir noch immer „irgendwelche Götter“ mit Opfergaben besänftigen zu können? Panta rhei – alles fließt: Zufall und Notwendigkeit. Angstmache vor dem Unabänderlichen, gepaart mit der Illusion von Kontrolle, ist gleichzeitig ein Geschäfts- und Lenkungsmodell. Letztendlich müssen wir uns, bekennend zu einer ideologiefreien Wissensgesellschaft, an den stetigen Wandel anpassen, von Glaubensgesell-schaft/en befreien. Die Zukunft ist offen.
Gregor Pokorny – 25.07.2024
EN
The material for this sculpture piece was washed ashore from the overflowing river. The object crafted from it is, in fact, part of a greater object—an artefact whose purpose remains a mystery. To believe we can control the elemental forces of nature, forces without which no evolution can occur, is nothing short of delusion. Do we still believe we can appease some „gods“ with sacrificial offerings?
Panta rhei—everything flows: Chance and necessity. Scare tactics raising fears about the unchangeable, coupled with the illusion of control, serve as both a business model and a method of control. Ultimately, in striving towards an ideology-free knowledge society, we have to adapt to constant change and free ourselves from societal beliefs. The future is open.
SLO
Podivjana reka je naplavila material, ki govori sam zase. Kar je iz njega nastalo, je del nečesa mnogo večjega – artefakt, katerega namen ostaja skrivnost. Misliti, da lahko obvladamo prvinske sile narave, brez katerih ni evolucije, meji na blaznost. Mar še vedno verjamemo, da lahko z daritvami pomirimo nekakšne »bogove«?
Panta rei – vse teče: slučaj in nujnost. Zastraševanje z neizogibnim skupaj z iluzijo, da je vse pod nadzorom, je hkrati poslovni model in način kontrole. In vendar se moramo prilagajati nenehnim spremembam ter se izviti iz primeža družbenih prepričanj, če želimo družbo brez ideologij, ki temelji na znanju. Prihodnost je odprta.
. . .
> MANNS : BILDER > dia : log – Galerie / Kufstein
MANNS : BILDER
FOYER PFARRSAAL / FARNA DVORANA : BAD EISENKAPPEL / ŽELEZNA KAPLA
Erläuterung und Danksagung zur Foyer-Gestaltung
Willi Ošina, Obmann des Slowenischen Kulturvereins ZARJA, erteilte mir den Auftrag für die freie Gestaltung des Foyers. Die Wandflächen sind in Kalksecco ausgeführt. Die Garderobenwand ist mit vier verschiedenen Schablonen komponiert: Zufall und Notwendigkeit. Die symmetrisch angespielte Textur löst sich in einer Störzone auf: Arrhythmie (Herzrhythmusstörung). Ein plastisches Zick-Zack-Diagramm wird zur Garderobe. Das Eisengestell, sowie zusätzlich notwendige Führungselemente für die Relieftafeln, fertigte Josef Petschnig, tlw. auch Sandro Zupanc, i.A. KFZ Hartwig Lamprecht. Der Tischlermeister Erhard Oschina machte die starken Tafeln aus Erlenholz, ideale Rohlinge für mein bildhauerisches Vorhaben. Er war ebenso an deren fachgerechter Montage beteiligt.
Ortsbezogen war der Gedanke an einen Flügelaltar naheliegend. Ein Diptychon durch das auch hindurch gegangen werden kann. Das spielerische Verschieben-können zelebriert eine andere Art von Aufmerksamkeit.
Im Empfangsraum, der ersten Bühne für Eitelkeiten, drängte sich mir das Vanitas vanitatum – alles ist eitel (nichtig) und ein Haschen nach Wind (Kohelet) – sogleich auf. Des Menschen Eitelkeit, sowie alle Vergänglichkeit (des Irdischen) ist zugleich ein Memento mori, ein Gedenke zu sterben Motiv.
Das Gestaltungsresultat ist (zugleich) ein andächtiges geworden, eine religiöse Haltung (Andacht):
Die Hände in den Schoß legen, nichts tun, zusehen, nachdenken. Es gibt diese Haltung, die sich klar zu werden versucht, was sind wir denn? Sind wir wirklich die irregeführten Engel, die man nur befreien muss, damit alles bestens funktioniert? Denen man nur das richtige Stichwort, die richtigen Instrumentarien, die richtigen Planungen in die Hand geben muss, oder sind wir etwas anderes? Sind wir nicht aus so krummen Holze, dass wir uns im Spiegel von Geschichte ganz ungeschönt und wahr entdecken. Und können wir nicht erst wirklich uns ändern wenn wir diese Wahrheit akzeptieren? – Ulrich Horstmann
Die Gestaltung der WC-Piktogramme wurde, um eine Vermengung mit etablierten Zeichen zu vermeiden, an die Grafikerin Eva Gerber übergeben, um somit auch das gestalterische Konzept in seiner Eigenständigkeit aufrecht zu erhalten. Die Umsetzung erfolgte von der Fa. Platzl GmbH / Wels. Ihr unaufdringlicher Kontrast ist ganz in meinem Sinne.
Allen genannten und um Gotteslohn nicht genannten Helfern, sowie allen, auch unbekannten monetären Unterstützern gilt mein bester Dank – notabene dem Hausherrn (des Pfarrhofs) Dechant Kan. Leopold Zunder.
Gregor Pokorny, Oktober 2023
EINFLUSSNAHME / ISEL – OSTTIROL
LIVE PAINTING ACTION
3 Tage Mal-Performance / Alte Schule / Turnsaal – Bad Eisenkappel / Železna Kapla