

Artist in Residence
in der ALTEN LEICHENHALLE / Weißkirchen a/d Traun
Mi 9. – Di 22. September 2020
Tägl. 9:30 – 12:30 / 14:00 – 17:00 / Di u. Do bis 19:00
Mi 16. Midissage ab 17:00
Wäre, wenn nur vor Ort, niemals werkend dort. Bin laut genanntem Zeit-Raum, wahrscheinlich an Ort und Stelle auffindbar. Die offiziell gefeierte Zwischenbilanz meiner Inszenierung (ein offener Gestaltungsprozess) erfolgt am
Mittwoch, den 16. September ab 17:00
Reiß nieder das Haus und erbaue ein Schiff.
Lasse ab vom Reichtum und suche statt dessen nach dem, das atmet.
Die Habe sei dir zuwider, erhalte statt dessen das, was atmet, am Leben.
Hol den Samen all dessen, das atmet, herauf in das Innere des Schiffs.
Atrahasis-Epos, vmtl. 3820 Jahre alt
Mit großzügiger Unterstützung von Reinhard Jordan – Künstler & Veranstalter
www.reinhard-jordan.at
Wir bleiben im Fluss und erkunden das Bachbett der Lutz* – unser Spielfeld – nach geeigneten Steinen. Ein wenig lokale Geologie und Gesteinskunde ist auch dabei. Bei dieser Gelegenheit ausgelesene „Kalksteine“ werden gebrannt und mit Wasser gelöscht -, ein chemisches Experiment mit Karbonat-Sedimenten das uns weitere Zusammenhänge erschließt. Mit Sand vermengt entsteht Mörtel, der unterschiedlichst zu gebrauchen ist. Persönlich gewählte Bachsteine werden vorerst nur mit Meissel und Fäustel bearbeitet. So lernen wir das notwendige Grundwerkzeug** richtig zu gebrauchen, den scheinbar widerständigen Stein kennen und mit meditativer Beharrlichkeit zu formen – lassen uns von Missgeschicken nicht entmutigen – lernen auch verschiedene Oberflächen herzustellen. Finden wir Erdfarben, Kohleschwarz und Kalkweiss besitzen wir bereits, ist der Weg zur Freskomalerei und der erweiterten farbigen Gestaltung unserer Objekte mit wasserfestem Kalkkasein offen.
* von Lucius = Lux / Licht -, daher Lichtwerkstatt.
**Dieses Grundwerkzeug -, siehe unten, ist selbst mitzubringen, sowie Schutzbrille (!), festes Schuhwerk, Arbeitshandschuhe (evtl. Mund- und Gehörschutz), nat. auch Arbeitsbekleidung. Fäustl 750 bis 1000 g (für Hartmetall-Meisel mit Schlägelkopf)
1 – 2 kleinere Spitz-, Flach-, evtl. Zahn-Eisen mit 4 Zähnen: siehe z.B. www.bildhau.de
Weiteres notwendiges Werkzeug wird vom Veranstalter bereitgestellt.
Detailliertes Programm folgt auf http://www.walserherbst.at/programm.html
HIN UND RETOUR 2 In Wien lebende Osttiroler Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Werke
Einladung zur Ausstellung
HIN UND RETOUR 2
In Wien lebende Osttiroler Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Werke
Spitalskirche Lienz und ehemaliges Postamt Lienz
Ausstellungseröffnung am Freitag, 25. August 2017, 19:00 Uhr Spitalskirche Musik: Robert Wolf (Flöte), Romed Wieser (Cello) und Agnes Wolf (Klavier)
spielen u.a. eine Komposition von Bernhard Gander
Eröffnung durch LA DI Elisabeth Blanik, Bürgermeisterin der Stadt Lienz
20:00 Uhr, ehemaliges Postamt Lienz:
Sound/Malerei Performance von Stefan Nussbaumer
Weine vom Topwinzer Fritz Wieninger aus Wien, Stammersdorf
Samstag, 26. August, 20:00 Uhr, ehemaliges Postamt Lienz: Art Lecture von Harald Gsaller
Dauer der Ausstellung: 26. August bis 9. September 2017 Öffnungszeiten: 26.8.2017 bis 9.9.2017
täglich 10:00 – 13:00 und 16:00 – 19:00 Uhr
Finissage: 9. September, 17:00 Uhr, ehemaliges Postamt Lienz
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:
Martin Bergmann EOOS, Rainer Bros Bodenwinkler, Katharina Bruckner, Julius Deutschbauer, Frank Furtschegger, Christian Ganzer, Leopold Ganzer, Harald Gsaller Stefan Haller, Michael Hedwig, Michael Holzer/Mickey H. Universe, Armin Klein, Magdalena Kofler, Alexandra Kontriner, Georg Ladstätter, Gundolf Leitner, Rosmarie Lukasser, Anja Manfredi, Alois Mattersberger, Walter Meissl, Petra Mühlmann, Diana Nenning, Herbert Nussbaumer, Stefan Nussbaumer, Markus Ortner, Ilse Pfeifhofer, Gregor Pokorny, Ilona Rainer-Pranter, Konrad Rautter, Mario Rott, Fritz Ruprechter, Lukas Schaller, Anita Scherzer Erika Seywald, Johannes Steininger, Gabriele Sturm, Fritz Tiefenthaler, Savio Verra Franz Wibmer, Dorothea Wimmer, Maria Wolf, Stefanie Wurnitsch, Mounty R. P. Zentara
www.clubosttirol.at
Foto: ©Zdravko Haderlap
LINEAMENT – Ausstellung
„Der besondere Linienzug – das LINEAMENT – ist ein wesentliches Merkmal einer Arbeit. Dieses vorerst nur Vorgestellte, auf einen sinnlich begreifbaren Stoff zu übertragen, ist mir ein selbstvergessen beglückendes Spiel. Jeder Bachspaziergang führt hier, im Geopark Karawanken, zu überreicher, mannigfacher Beute. Ihr überraschendes Bearbeitungsverhalten mitbestimmt den lustvollen Gestaltungsprozess, eine Unterwerfungsgeste an den Zufall. Ursache dieser faszinierenden und anregenden Fülle an Gesteinen ist eine „steinalte“, tiefgreifende Bewegungsfläche in der Erdkruste, das Periadriatische LINEAMENT.
Diese Besonderheit ist der Anstoß, einen alljährlich am Vinklhof stattfindenden Steinbildhauer-Kurs, das BACHSTEINWERK, für AnfängerInnen und Fortgeschrittene, zu veranstalten. Gearbeitet wird mit Steinen aus dem nahen Leppenbach.“
Gregor Pokorny
FORMEN AUS BETON
B e t o n w e r k s t a t t
mit Gregor Pokorny
vom 17. – 21. Juli 2017 – zur Anmeldung
Entdecke dich selbst, deine grenzenlose Kreativität, in der lustvollen Gestaltung einer freistehenden, bis lebensgroßen Figur aus Beton, ob grob oder fein, z.B. zur Verschönerung deines Gartens, Balkons oder Wohnzimmers.
Das erstaunlich vielseitige, gesteinsgleiche Material, kommt nicht nur im Hoch- und Tiefbau, sondern auch in der Kunst zum Einsatz -, Objekte aus den unterschiedlichsten Betonsorten, deren vielfältig-attraktive Oberflächengestaltung auch zu weiterer Materialerkundung inspiriert.
Hier wird der Versuch unternommen das eigene Empfinden und Denken durch das Formen von Materie anzuregen, neu zu entdecken. Diese Transformation innerer Vorstellung(en) in ein tatsächlich be-greifbares Äußeres, als ein gleichzeitig geistiges Selbstformen zu er-leben. Dieses In-den-Raum-gestellte wird somit einer allgemeinen Konfrontation zugänglich und auf seine Stimmigkeit hin überprüfbar.
Der Kopf, ein Fremdkörper aus Aluminium, Metapher unseren begrifflichen Denkens, dessen Abstraktionsleistung uns zunehmend unseren Lebensvorraussetzungen entfremdet, das beschleunigend, die kulturell-destruktive Evolution vorantreibt, Lebendiges der vermeintlichen Zauberkraft eines toten Symbols opfert, wird hier, in einem Verzweiflungsakt, paradoxerweise in die Natur (Wildnis) zurückverspannt – dass wir uns gedanklich aus der Vorstellung eines verwobenen Ganzen, das wir nicht verstehen, herausnehmen: Natur – Mensch.
Gregor Pokorny 2014
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Eine die Aufmerksamkeit bündelnde Wirkung ist die seltsame Eigenschaft eines Kunstwerks – einer IDEE. Es wirkt aus sich selbst mit der ihm innewohnenden Kraft, die sich in alle Richtungen ausdehnen muss.
Der von Widersprüchen geprägte Entstehungsprozess vereinigt am Ende alle Momente der Entstehung. Er hebt sich in der IDEE selbst, dem scheinbar Unbedingten auf. (frei nach Hegel)
Die Selbstständigkeit eines Kunstwerks beinhaltet den Verstoß gegen die Erwartung, d.h. es berührt den Dunstkreis der Bewertung (Kritik). Das Kriterium des >Fehlerhaften< (ein DEFEKT) verfehlt den Gegenstand. Im Schaffensprozess kann der sog. >Fehler< zum innovativen Moment werden -, eine Notwendigkeit für Evolution.
Der eigentliche Sinn dieser Arbeit erschließt sich möglicherweise, trotz ungeachtet verwendeter Worte IDEE : DEFEKT, nur intuitiv (ein plötzlich ahnendes Erfassen). Es könnte als ein Meditationsobjekt, gleich eines Kōans -, seiner Skripturalität wegen, verstanden (betrachtet) werden: Die Überwindung der Subjekt-Objekt-Spaltung (Karl Jaspers) -, der Nichtzweiheit (im Buddhismus).
Die (eigentliche) Dekadenz des Zivilisierten ist sein (unbewusster?) Aufstand gegen das biologische Diktat. Die (vermeintlich) scheinbare Abspaltung des Bewusstseins von seinen (nicht nur) biochemischen Voraussetzungen. Die IDEE als ein scheinbar Unbedingtes. Die Illusion der Losgelöstheit eines Ichs -, ein DEFEKT.
Gregor Pokorny